1996-10-02
Gegen Mittag Wetterwechsel, schwere Wolken peitschen über uns hinweg, der Wind nimmt zu, zwingt zum Kreuzen. Kommt gerade aus der Richtung, in die wir wollen: aus Südost ! Die Krängung beträgt 30-40°, die Seekrankheit hat sich wieder gemeldet.

Die Fahrt von Palmerston-Atoll nach Rarotonga endet nach 3 Tagen in Avarua, der Hauptstadt von Cook Islands. Es ist Mittwoch, der 2. Oktober. Hinter uns liegen 2278 Seemeilen (=4218 Km). Wir legen längsseits an, warten bis 20.00 Uhr, aber nichts geschieht. Kein Zoll, keine andere Abfertigungsart. Niemand zeigt das geringste Interesse an uns. Der Nieselregen dauert an.

3. Oktober. Umzug vom Schiff ins ARE RENGA Motel. Es liegt in der Ortschaft Arorangi, einige Kilometer von Avarua entfernt. Die Ferienwohnung besteht aus einer komplett ausgestatteten Küche, Bad mit Dusche, WC und 2 Zimmern. Ein Tag kostet 40 DM. Für die Inselverhältnisse nicht gerade billig, aber ruhig. Viele Palmen, riesige Wiese, Haustiere und wenig Gäste machten uns die Wahl einfach.
Am selben Tag das Abschiedsessen von Freydis, gespendet im schönen Restaurant für die ganze Crew von Skipperpaar.

5. Oktober. Die Telefonkosten von hier nach Deutschland sind kaum zu bezahlen. Drei falsch eingegebene Nummern kosten 37 Dollar. Satellitenverbindung ! Wir ziehen uns auf den Markt zurück, bekommen geschenkt eine schöne Holzfigur des Meeresgottes TANGAROA (Sohn von RANGI und PAPA = HIMMEL und ERDE). Revanchieren uns mit einem schönen Schall !
Abends um 21.00 Uhr ein Maori-Tanzspektakel im Club "Raro". Unvergesslich !

6. Oktober. Morgen zuerst einen Marathonlauf auf der einzigen Strasse rund um die Insel beobachtet. Die Internet-Angaben zum Inselumfang variieren zwischen 30 bis 35 Km. Bei heutiger Technik scheint diese Nuß eindeutig nicht zu knacken sein.
Um 09.00 Uhr starten wir im Norden eine Wanderung, quer durch die bergige, bewaldete und menschenleere Mitte der Insel, vorbei an der "Needle" (=Nadel), die mit ca. 658 Metern den höchsten Punkt der Insel markiert. Hier treffen wir wieder auf die wild lebenden Hühner, weltweites Merkzeichen von Rarotonga.
Der Pfad führt die ganze Zeit durch dicken Busch. Abstieg zur Inselsüdseite. Unsere Rettung ist ein kleiner Wasserfall mit Teich, verlassen und wie ausgestorben. Ausgiebiges Bad im frischen Wasser läßt alle Strapazen vergessen, die hinter uns liegen. Es ist die letzte Station vor der Strasse. Um 17.00 Uhr wieder im Motel.
Abends lernen unseren Nachbarn kennen. Andrzej ist seßhaft in Neuseeland, gebürtig aus Polen.

07. Oktober. Heute ist Sonntag, eine willkommene Gelegenheit, die Kirche nebenan zu besuchen. Der Gottesdienst dauert fast 2 Stunden und wird in Englisch und Maori abgehalten. Die Insulanerinnen tragen auf den Köpfen schöne, geflochtene Fantasiehüte. Der Gesang ist wunderschön ! Man merkt sofort, daß das Singen den Menschen hier unglaublich viel Spaß bereitet.
Nachmittags ganze 12 Km mit dem Fahrrad zum schönsten Schnorchel-Gebiet. Interessanter haben wir es bisher nicht erlebt.

08. Oktober. Letzter Tag auf Raro. Mit einem von AVIS geliehenen Wagen erlauben wir uns eine Reise rund um die Insel. Ein wenig Sprühregen, 24°C, unvergessliche Erinnerungen !
Gegen 21.00 Uhr auf dem Flughafen. Dieser wird nur für die An- und Abflugzeit eröffnet, was etwa 2mal die Woche passiert. Die übrigen Tage ist der Flughafen gänzlich geschlossen.

Um 21.55 Uhr Ablug. Erster Zwischenstopp in Honolulu. Zweiter Zwischenstopp in Los Angeles. Um 11.10 Uhr Lokalzeit Landung in Frankfurt. Flugzeit 25 Stunden.




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Palmerston Atoll