2005-01-13
Heute erreichten wir einen der schönsten Orte auf der ganzen Insel: das Dorf Taguluche. Es gibt hier praktisch keinen Strand, somit auch keine Touristen, dafür Ruhe und absolute Abgeschiedenheit. Die eizige Bar vor Ort hat ihre zeitlose "Speisekarte" auch ins Deutsche übersetzt, was sich aber keinesfalls herumgesprochen hatte. Die Bar ist fast leer, eine spanische Schönheit gähnt hinter der Theke und muss fast geweckt werden, um uns 2 Flaschen Dorada auf die Terrasse zu bringen. Es ist einfach schöööööööön hier, verschlafen, warm, fast windlos, die umgebenden schrofen Berge im goldigen Schatten langsam mit der untergehenden Sonne untertauchend.
Im Dorf wohnen übrigens nur ältere Erwachsene, meistens im Rentenalter. Kein einziges Kind haben wir gesehen, auch keinen Lebensmittelladen.

Zum Schlafen finden wir genug Platz an der kleinen Kapelle. Die ist immer noch feierlich geschmückt, erinnert an die gerade vergangenen Weihnachtstage.

Am nächsten Tag Wanderung hoch zum Mirador del Santo an der gleichnamigen Ermita del Santo in Arure (826 M.) Der Mirador ist im Bau, durch einen Aquädukt-Bogen kommt man direkt in Arure an. Wir wechseln aber nicht auf die Arure-Seite, sondern gehen entlang einer orgelähnlichen Felsenformation Richtung Norden.

Unterwegs entdecken wir die Koschenille-Läuse, die wegen ihrem roten Farbstoff seinerzeit auf die Kanarischen Inseln aus Mexico mitgebracht wurden. Mehr über die Läuse findet man -->
hier

Irgendwann fallen uns dann 2 Raben auf, die ziemlich dicht über der Erde, an einer Stelle hier hoch in den Bergen beharrlich ihre Kreise ziehen. Und dann hören wir auch noch ein lautes "m-e-e-e-e-e" ... hat sich denn hier jemand verirrt ..? Nach kurzer Suche finden wir tatsächlich ein offensichtlich frisch geborenes Schäflein, noch naß und mit herunter hängender Nabelschnur. Von der Mutter weit und breit keine Spur. Diesmal werden die Raben auf die erhoffte Mahlzeit verzichten müssen, das Schäfchen kommt sofort unter unsere Fittiche. Da aber der einzige Ort mit Babyflaschen und Schnullern 50 km weit weg entfernt ist, müssen wir uns beeilen. Um 21.00 Uhr wird in San Sebastian Schluss gemacht. Wir schaffen es gerade noch, das Baby ist fürs Erste gerettet !

Große Gomerakarte --> gomerakarte.jpg


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Playa Sepultura - Roque Cano
Überschwemmung S. Sebastián